Hallo,

hiermit melde ich mich zurück aus den ersten Wochen des Hauptstudiums. Hinter mir liegt jetzt das erste Jahr meines dualen Studiums zum Kommissar. Die letzten 8 Wochen waren für mich, wie wahrscheinlich auch für alle anderen in meinem Kurs, das persönliche Highlight des Grundstudiums. Es ging nämlich ins erste Praxismodul in die Polizeibehörden.

Dabei war mein Jahrgang der erste Jahrgang, der auch im Grundstudium schon ein Praktikum bei der Kriminalpolizei absolviert hat.

Für mich ging es dabei eine Woche zum Kriminalkommissariat (KK) 15 in Münster, wo hauptsächlich Einbruchsdiebstähle bearbeitet werden. Dabei konnte ich einen Einblick in die Arbeit der Kriminalpolizei gewinnen. Dort habe ich zunächst unter Anleitung meiner Tutorin und dann später weitestgehend eigenständig Fälle bearbeitet. Dazu gehörten unter anderem Telefonate mit den Geschädigten und die Erstellung von Untersuchungsanträgen von Spuren.

Häufig konnte ich im Telefongespräch mit den Geschädigten der Einbrüche noch weitere Informationen zu gestohlenen Gegenständen oder möglichen Spuren wie z.B. Videoaufnahmen bekommen. Diese habe ich dann anschließend mit dem Vorgangsbearbeitungsprogramm dem Vorgang hinzugefügt bzw. diesen ergänzt. Besonders spannend fand ich dabei die Auswertung von Überwachungskameraaufzeichnungen. Nach Abschluss der Ermittlung habe ich dann die Vorgänge zum Versand an die Staatsanwaltschaft vorbereitet und letztlich ausgedruckt.

Da bei mir im Sommer immer viele Wettkämpfe anstehen, konnte ich, dank der Spitzensportförderung, zwischendurch eine Woche ins Trainingslager fliegen. An der englischen Atlantikküste habe ich mich hervorragend auf die anstehenden Wettkämpfe vorbereitet und habe kurz vor Ende meines Trainingsaufenthaltes noch an den Regionalmeisterschaften vor Ort teilgenommen. Ich kam mit Medaillen im Gepäck zurück nach Deutschland, voller Vorfreude auf die restlichen sechseinhalb Wochen im Wach- und Wechseldienst.

Hier habe ich das erste Mal im Schichtdienst gearbeitet. Ich muss zugeben, dass das anfangs ziemlich ungewohnt war. Ich habe mich aber schnell daran gewöhnt. Dadurch, dass ich glücklicherweise mit meinem Training nicht so sehr an feste Trainingszeiten gebunden bin, konnte ich das relativ gut mit dem Dienst vereinbaren. Nach einer Nachtschicht habe ich beispielsweise das Training genutzt, um müde für einen Mittagschlaf zu werden, damit ich ausgeschlafen zum nächsten Nachdienst gehen kann.

Bei den vielfältigen Einsätzen habe ich als Praktikant teilweise z.B. bei Verkehrsunfällen oder Kellereinbrüchen fast den kompletten Einsatz allein abgearbeitet. Bei anderen Einsätzen, bei denen mir einfach noch die Erfahrung fehlt, habe ich dann eher eine Unterstützer- oder Beobachterrolle eingenommen.

Besonders gefallen hat mir, dass die Kolleginnen und Kollegen super nett waren und mir gerne Fragen beantwortet und Tipps gegeben haben. Die 8 Wochen vergingen echt schnell und haben sehr viel Spaß gemacht. Kein Tag war wie der andere.