Juli 2021: Das erste Praktikum in der Behörde

Hallo zusammen,
ich melde mich wieder mal mit neuen Eindrücken zurück:

Nachdem ich nun die ersten Klausuren geschrieben und auch bestanden habe, der zweite Trainingsblock im LAFP in Selm hinter mir liegt, erwartet mich jetzt endlich das lang ersehnte Praktikum.

Bei der Kreispolizeibehörde im Märkischen Kreis kann ich das erlernte Wissen in der Praxis anwenden. Das erste Praktikum erstreckt sich über einen Zeitraum von acht Wochen. Mich erwarten die unterschiedlichsten Einsätze, die ich in Begleitung meines Tutors bewältigen werde. Somit braucht man sich keine Sorgen zu machen, falls man bei dem einen oder anderen Einsatz mal nicht weiterkommt.

Die erste Woche liegt mittlerweile hinter mir. Zu meinen täglichen Aufgaben zu Beginn des Dienstes gehört das Aufrüsten des Streifenwagens, das Erstellen des Streifenplans und die Recherche über vergangene Einsätze in meinem Zuständigkeitsgebiet. Wenn es dann im Streifenwagen „auf die Straße“ geht, versuche ich mich erstmal an das Funken zu gewöhnen. Die Gespräche mit den Kollegen im Streifenwagen, zwei verschiedene Funkkanäle und parallel noch den Straßenverkehr zu beobachten ist tatsächlich gar nicht so einfach.

Im ersten Praktikum beobachtet man insbesondere die Vorgehensweise des eigenen Tutors bei den verschiedenen Einsatzanlässen. Auch erste Einsätze darf ich bereits bearbeiten und kommunikativ leiten. Hier bin ich auf jeden Fall nicht auf mich allein gestellt und kann mich darauf verlassen, dass ich von meinem Tutor die notwendige Unterstützung bekomme, wenn ich diese benötige.

Schon in der ersten Woche habe ich viele unterschiedliche Einsätze miterleben dürfen. Von Verkehrsunfällen mit Verletzten oder Sachschäden über Einsätze mit psychisch erkrankten Personen bis hin zu „Sondereinsätzen“, die im Rahmen einer BAO (Besondere Aufbauorganisation) abgearbeitet werden.

Ein solcher Sondereinsatz war es dann eben auch, der mich direkt zu Beginn sehr geprägt hat. Das starke Unwetter hat auch in meinem Praktikumsbereich für schreckliche Überflutungen gesorgt und somit viele Menschen um ihr gesamtes Hab und Gut gebracht.

Wir mussten in diesem Zusammenhang zu einem 12-Stunden-Einsatz antreten und hatten die Aufgabe in betroffenen Regionen verstärkt Streife zu fahren, um Plünderungen zu verhindern und „Katastrophentouristen“ fernzuhalten.

Mir fehlen die Worte für ein solch schreckliches Verhalten mancher Menschen. Insbesondere bei diesem Einsatz wurde mir bewusst, welche Verantwortung wir haben und wie wichtig es ist im Team zu funktionieren. Nicht nur innerhalb der Polizei, sondern auch mit anderen „Hilfsorganisationen“, wie der Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk und allen städtischen Behörden. Was mich zusätzlich noch unfassbar beeindruckt hat, war die enorme Hilfsbereitschaft der gesamten Bevölkerung.

Ich bin mir ganz sicher, dass ich diese Bilder vermutlich nie vergessen werde.

Wenn es was Neues gibt, melde ich mich wieder!

Bis bald!