Ich bin online! – Das Hauptstudium (HS1)
Hallo zusammen,
das Grundstudium (GS), also unser erstes Studienjahr, endete mit meinem ersten Praktikum, dem sogenannten GS 8. Zum 1. September 2020 hat für mich und den EJ2019 somit das Hauptstudium 1 (HS1) begonnen. Das bedeutet erstmal wieder Theorie an HSPV NRW. Angefangen hat alles mit den Präsenzveranstaltungen, wie man es eigentlich bei uns im Studium gewohnt ist. Nach nur eineinhalb Monaten wurde erneut alles in die Online Lehre verlagert.
Zum ersten Mal ging es für uns im März 2020 in die Online Lehre. Schnell hatten wir gemerkt, dass wir noch mehr nacharbeiten mussten, da die digitale Übermittlung des Stoffes einfach viel schwieriger für den Großteil der Dozenten war. Ich habe mich also schon mental und auch psychisch darauf vorbereitet einen Großteil am Schreibtisch zu sitzen. Allein. Ohne Kommilitonen.
Im Grunde hat sich mein Tagesablauf nicht geändert. Der einzige Unterschied: Ich fahre nun nicht mehr jeden Morgen mit meiner Fahrgemeinschaft zur Hochschule. Ich stehe auf, mache mich frisch, frühstücke etwas und dann geht es auch schon an den Schreibtisch. Im Durchschnitt sitzt man dann auch bis zu acht Stunden + Selbststudium an einem Platz, ohne mal Abwechslung zu haben. Man vermisst die Hochschule einfach. Home-Office mag vielleicht entspannend klingen, ist aber auf lange Sicht extrem anstrengend. Die Vorlesungen verlaufen meist auf der Plattform Zoom, ähnlich wie Skype. Jeder hat dort seine Kamera an und kann sich auch zu Wort melden, falls man was zu sagen hat.
Auch vom Schreibtisch von zu Hause aus gilt die Anwesenheitspflicht, wie in der Hochschule. Der oder die Kurssprecher/-in muss bei Vorlesungsbeginn einen Screenshot von den Teilnehmern machen und diesen an die Verwaltung der jeweiligen Hochschule schicken. Wer krank ist, meldet das wie gewohnt der Ausbildungsleitung. In der Regel beginnen die Vorlesungen meist um 8 Uhr. Manchmal variieren die Zeiten. Jeder Tag bzw. jede Woche sieht anders aus, da für die einzelnen Module eine bestimmte Anzahl von verschiedenen Lernveranstaltungen vorgesehen ist.
Das HS 1 ging insgesamt 16 Wochen. Ganz schön wenig Zeit für viel Stoff. Prüfungsleistungen in diesem Modul sind eine Hausarbeit, ein ca. 20 Minütiges Fachgespräch mit zwei Dozenten bestehend aus Psychologie, Führungslehre, Kriminologie und zwei sogenannte Kombi-Klausuren, welche in jeweils vier Zeitstunden geschrieben werden. Die Kombination der ersten Klausur kann aus Verkehrsrecht, Strafrecht oder Eingriffsrecht bestehen und die zweite Klausur aus Einsatzlehre, Kriminalistik/ Kriminaltechnik.
Ich hatte mein Fachgespräch bereits Anfang Dezember. Meine Kombination bestand aus Führungslehre und Psychologie. Der Kurs bekommt drei verschiedene Termine und wird gleichzeitig in drei Gruppen aufgeteilt. In der Regel findet das Fachgespräch ca. 3-6 Wochen vor den Klausuren statt. Die Dozenten geben sich sehr viel Mühe uns den nötigen Stoff zu vermitteln und helfen jederzeit. Auch sie wollen, dass jeder besteht.
Wir hatten im Dezember eine Weihnachtspause von zwei Wochen. Jetzt im Januar geht es mit dem Hauptstudium 2 (HS 2) weiter. Genauso, wie damals im Grundstudium wurden unsere Klausuren auch im Hauptstudium aufgrund der Pandemie abgesagt und nach hinten verschoben. Im Januar sollen die neuen Termine bekannt gegeben werden. Auch im kommenden Hauptstudium 2 bedeutet das für uns, weiterhin für die „alten“ und neuen Module sowie Fächer lernen, damit wir den Stoff nicht vergessen. Genau genommen können im HS1 alle Fächer prüfungsrelevant sein. Jede Information, welche wir mitgeteilt bekommen, ist auch wichtig. Ich finde Eingriffsrecht und Verkehrsrecht schon seit dem Grundstudium sehr spannend und interessant, da diese beiden Fächer mit am wichtigsten für die spätere Praxis sind. Da, wo das Interesse höher ist, ist auch die Erschwernis zum Lernen geringer ;).
Ich möchte nochmal an euch appellieren, die ganzen Maßnahmen einzuhalten! Sei es die Maskenpflicht, die Abstandseinhaltung oder den Kontakt zu mehreren Personen zu gleich. Auch wenn sie lästig erscheinen, schaffen wir es so hoffentlich wieder zu einem normalen Alltag. Ich möchte gern wieder meine Kommilitonen in der Hochschule treffen und vor allem möchte ich, dass unsere Vereidigung endlich stattfinden kann. Ein großer Tag, den vor dem Lockdown nur ein Teil unseres Jahrganges in einigen Polizeibehörden genießen konnte. Es wäre natürlich richtig schön, wenn es im gewohnten Rahmen, also mit Begleitung meiner Familie stattfinden könnte. Darum haltet euch bitte an die ganzen Regeln.
Bis bald, passt auf euch auf und bleibt gesund!
Atakan